3 Evaluierung und Methodik

3.1 Evaluierung

Die Evaluierung der Workshops erfolgt mittels Fragebogenerhebung. Jede Person, die im Zeitraum von Jänner bis Dezember 2021 an einem Ernährungsworkshop teilnahm, wurde gebeten an der schriftlichen Evaluierung teilzunehmen.

Das Hauptziel darin, den Nutzen der Workshops für die TeilnehmerInnen abzuschätzen und durch die laufende Beobachtung und Reflexion die Qualität der Maßnahmen zu verbessern. Anhand eines Fragebogens am Ende des Workshops wird neben demographischen Daten das Feedback der TeilnehmerInnen zum Ernährungsworkshop erhoben.

3.1.1 Ziel und Durchführung der Evaluierung

Die Workshops sollen durch Vermittlung praxisnaher Ernährungstipps, durch Steigerung des Selbstwirksamkeitserlebens und durch Verbesserung des eigenverantwortlichen Handelns einen Beitrag zur Wissenserweiterung leisten und den TeilnehmerInnen bei der Bewältigung etwaiger Unsicherheiten helfen. Die Workshops sind idealerweise gut organisiert und werden von freundlichen und kompetenten TrainerInnen abgehalten.

Ziel der vorliegenden Evaluierung ist die Sicherung der Qualität der Maßnahmen während der Umsetzung (Überprüfung der Zufriedenheit) durch Befragung der TeilnehmerInnen zur persönlichen Wahrnehmung des Workshops. Es soll erhoben werden, wie zufrieden die TeilnehmerInnen mit dem Ablauf, den TrainerInnen und den Inhalten des Workshops sind, wie praxisnahe sie das Vermittelte und die Empfehlungen bewerten und wie zuversichtlich sie sind, dies umsetzen zu können. Zudem wird erfragt, woher die TeilnehmerInnen vom Workshop erfahren haben.

Um dieses Evaluierungsziel erreichen zu können, füllen die Workshop-TeilnehmerInnen am Ende des Workshops den dafür konstruierten Fragebogen aus. Die Evaluierungsmethodik orientiert sich hierbei an der in den Jahren 2011, 2012 und 2013 angewandten, um Vergleichbarkeit gewährleisten zu können; seit 2014 jedoch nur noch zu einem Messzeitpunkt.

Der schriftliche Fragebogen zu den Workshops umfasst folgende Inhalte:

  • Beschreibung der TeilnehmerInnen
  • Fragen zur Schwangerschaft und zum Stillen bzw. zur Beikosteinführung („Ernährung in der Schwangerschaft, in der Stillzeit und im Beikostalter“)
  • Fragen zum Kleinkind („Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“)
  • Themen, die von besonderem Interesse waren („Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“)
  • Sicherung der Qualität der Maßnahme während der Umsetzung (Zufriedenheitsbewertung)
  • Anwendbarkeit der vermittelten Inhalte im Lebensalltag
  • Änderungsvorschläge, Wünsche und Anmerkungen

Die gesamten Fragebögen sind im Anhang zu finden.

3.1.2 Ergebnisse der Evaluierung

Die Workshops „Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“, „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ wurden in den teilnehmenden Bundesländern abgehalten. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen, wie z.B. dass Veranstaltungen in geschlossenen Räumen nicht stattfinden oder externe ReferentInnen nicht in Institutionen kommen durften, mussten viele Präsenzworkshops abgesagt bzw. verschoben werden. Stattdessen wurden vermehrt Webinare angeboten. Im Vergleich zu 2020 wurden 2021 mehr Workshops angeboten. Zudem boten die Bundesländer weitere zielgruppenspezifische Workshopformate an. In Wien, Niederösterreich, Vorarlberg und Steiermark fanden neben den regulären Workshops zusätzlich insgesamt 28 Workshops für schwer erreichbare MigrantInnen statt:

  • In Wien gab es 3 Workshops mit 16 TeilnehmerInnen zu „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“, 8 Workshops mit 50 TeilnehmerInnen zu „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und 8 Workshops mit 55 TeilnehmerInnen zu „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“. Weiters fanden 5 Workshops zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost“ mit 35 TeilnehmerInnen statt.

  • Zum Thema “Gesunde Ernährung allgemein” gab es in Niederösterreich 2 Workshops mit 33 TeilnehmerInnen, in Vorarlberg 1 Workshop mit 6 TeilnehmerInnen und in der Steiermark 1 Workshop mit 10 TeilnehmerInnen (davon 1 Begleitperson).

Des Weiteren wurden Workshops für Familien mit besonderem Bedarf angeboten:

  • In Niederösterreich fand 1 Workshop mit 6 TeilnehmerInnen zum Thema „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“, 1 Workshop mit 6 TeilnehmerInnen zum Thema „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ und 1 Workshop mit 8 TeilnehmerInnen zum Thema “Gesunde Ernährung allgemein” statt.

  • In Kärnten fanden 2 Kurzworkshops mit 16 TeilnehmerInnen zum Thema „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ sowie 1 Workshop mit 5 TeilnehmerInnen zum Thema „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ statt. Außerdem gab es 2 Kurzworkshops zum Thema „Ernährung für 4- bis 10-jährige Kinder“ mit 17 TeilnehmerInnen.
    Zusätzlich wurden 1.008 Kurzberatungen bei Wöchnerinnen im LKH Villach durchgeführt.

  • In der Steiermark gab es 18 Kurzworkshops mit 98 TeilnehmerInnen (davon 18 Begleitpersonen) zum Thema „Gesunde Ernährung allgemein“. Zusätzlich gab es Beratungen in Kleingruppen.

Im Bundesland Tirol finden seit 2021 wieder reguläre Workshops statt. Zwischen 2015 und 2020 wurden die „Richtig essen von Anfang an!” ‐ Inhalte durch unterschiedliche Teilprojekte wie z.B. Kochkurse oder Mutter‐Eltern‐Beratungen kommuniziert bzw. wurde das auf dem Projekt „Richtig Essen von Anfang an!” aufbauende Ernährungsprogramm „Genussvoll Essen im Kindergarten“ durch den Avomed fortgeführt.

Im vorliegenden Bericht werden ausschließlich die Daten der regulären Workshops „Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“, „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ beschrieben.

3.2 Methodik

Jede Person, die in den österreichischen Bundesländern im Zeitraum von Jänner bis Dezember 2021 an einem der Ernährungsworkshops teilnahm, wurde gebeten an der anonymen, schriftlichen Fragebogenevaluierung teilzunehmen. In Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Wien wurde die Evaluierung zum Teil mittels Online-Fragebogen durchgeführt. Am Ende der Ernährungsworkshops wurden die TeilnehmerInnen gebeten den Link zum Online-Fragebogen durch Eingabe in den Browser oder scannen des QR-Codes aufzurufen.

3.2.1 Dateneingabe und Datenbereinigung

Die Dateneingabe erfolgte durch die Bundesländer anhand von Microsoft Excel. Dafür erhielt jedes Bundesland vorab eine Eingabemaske, in welche die Daten aus den Fragebögen eingegeben wurden. Nach Abschluss der Dateneingabe wurden die Daten Anfang des Jahres 2022 an REVAN national für die Überprüfung auf Plausibilität übermittelt. Bei Unklarheiten wurde mit dem jeweiligen Bundesland Rücksprache gehalten. Die Daten der Online-Fragebögen wurden über die Befragungssoftware Askallo automatisch exportiert.

3.2.2 Statistische Datenanalyse und Berichterstellung

Die Aufbereitung der Daten, die statistische Auswertung sowie die Berichterstellung wurden mit der Software GNU R Version 4.1.2 unter Einbindung folgender R-Packages durchgeführt: forcats, scales, reshape2, xtable, DT, xlsx, extrafont, gridExtra, tidyverse, data.table, kableExtra, knitr, bookdown.

Bei metrischen Variablen (wie z.B. dem Alter, der Schwangerschaftswoche) wurden die statistischen Kennzahlen Mittelwert (MW), Median (MD), Standardabweichung (SD), Minimum (Min) und Maximum (Max) berechnet. Der Median reagiert gegenüber Ausreißern unempfindlicher als der Mittelwert. Für den Vergleich ordinaler Variablen (z.B. Zufriedenheit mit dem Workshop) wurde der Median berechnet. Bei Berechnung dieser Kennzahlen wurden ausschließlich vorhandene bzw. gültige Einträge einbezogen. Bei den übrigen geschlossenen Fragestellungen wurden relative Häufigkeiten berechnet. Bei den Häufigkeitsdarstellungen der nominalen und ordinalen Daten wurden jene Personen, die keine Angabe machten in die Auswertung miteinbezogen und bei den jeweiligen Antworten als „keine Angabe“ (k.A.) ausgewiesen. Nicht eindeutige oder zweifelhafte Angaben wurden als „keine Angabe“ gewertet. Offene Antworten der TeilnehmerInnen wurden unter Angabe der absoluten Häufigkeit in Klammer angegeben.

Eine Abweichung der Gesamtanzahl von den EvaluierungsteilnehmerInnen kann bei einzelnen Fragen dadurch zustande kommen, dass bestimmte Fragen an Bedingungen geknüpft waren und somit nur an einen Teil der Personen gerichtet war (z.B. nur an Personen mit bereits geborenem Kind).

Bei Fragen mit möglichen Mehrfachnennungen (z.B. bei der Frage, woher die TeilnehmerInnen vom Workshop erfahren haben) kann die Summe der Antworten größer 100 % sein.

Zur besseren Lesbarkeit wurden im vorliegenden Bericht gerundete Werte verwendet. Aufgrund dieser Rundung ergeben die Summen der relativen Zahlen nicht immer exakt 100 %. In den Diagrammen werden zum Teil nur jene Antwortkategorien dargestellt, welche zumindest eine Nennung aufweisen. Wertbeschriftungen kleiner 5 % wurden nicht in allen Diagrammen extra ausgewiesen.