3 Evaluierung und Methodik

3.1 Evaluierung

Die Evaluierung der Workshops erfolgt mittels Fragebogenerhebung. Jede Person, die im Zeitraum von Jänner bis Dezember 2019 an einem Ernährungsworkshop teilnahm, wurde gebeten an der schriftlichen Evaluierung teilzunehmen. In Tirol und Vorarlberg gab es 2019 aufgrund der begrenzten zeitlichen und personellen Ressourcen keine Beteiligung an der Evaluierung.

Das Hauptziel darin, den Nutzen der Workshops für die TeilnehmerInnen abzuschätzen und durch die laufende Beobachtung und Reflexion die Qualität der Maßnahmen zu verbessern. Anhand eines Fragebogens am Ende des Workshops wird neben demographischen Daten das Feedback der TeilnehmerInnen zum Ernährungsworkshop erhoben.

3.1.1 Ziel und Durchführung der Evaluierung

Die Workshops sollen durch Vermittlung praxisnaher Ernährungstipps, durch Steigerung des Selbstwirksamkeitserlebens und durch Verbesserung des eigenverantwortlichen Handelns einen Beitrag zur Wissenserweiterung leisten und den TeilnehmerInnen bei der Bewältigung etwaiger Unsicherheiten helfen. Die Workshops sind idealerweise gut organisiert und werden von freundlichen und kompetenten TrainerInnen abgehalten.

Ziel der vorliegenden Evaluierung ist die Sicherung der Qualität der Maßnahmen während der Umsetzung (Überprüfung der Zufriedenheit) durch Befragung der TeilnehmerInnen zur persönlichen Wahrnehmung des Workshops. Es soll erhoben werden, wie zufrieden die TeilnehmerInnen mit dem Ablauf, den TrainerInnen und den Inhalten des Workshops sind, wie praxisnahe sie das Vermittelte und die Empfehlungen bewerten und wie zuversichtlich sie sind, dies umsetzen zu können. Zudem wird erfragt, woher die TeilnehmerInnen vom Workshop erfahren haben.

Um dieses Evaluierungsziel erreichen zu können, füllen die Workshop-TeilnehmerInnen am Ende des Workshops den dafür konstruierten Fragebogen aus. Die Evaluierungsmethodik orientiert sich hierbei an der in den Jahren 2011, 2012 und 2013 angewandten, um Vergleichbarkeit gewährleisten zu können; seit 2014 jedoch nur noch zu einem Messzeitpunkt.

Der schriftliche Fragebogen zu den Workshops umfasst folgende Inhalte:

  • Beschreibung der TeilnehmerInnen
  • Fragen zur Schwangerschaft und zum Stillen bzw. zur Beikosteinführung („Ernährung in der Schwangerschaft, in der Stillzeit und im Beikostalter“)
  • Fragen zum Kleinkind („Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“)
  • Themen, die von besonderem Interesse waren („Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“)
  • Sicherung der Qualität der Maßnahme während der Umsetzung (Zufriedenheitsbewertung)
  • Anwendbarkeit der vermittelten Inhalte im Lebensalltag
  • Änderungsvorschläge, Wünsche und Anmerkungen

Die gesamten Fragebögen sind im Anhang zu finden.

3.1.2 Ergebnisse der Evaluierung

Die Workshops „Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“, „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ wurden jeweils in 7 Bundesländern abgehalten. In Oberösterreich wurden 9 Webinare vom Workshop „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ pilotiert. Zudem boten die Bundesländer weitere zielgruppenspezifische Workshopformate an. In Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Kärnten fanden neben den regulären Workshops zusätzlich insgesamt 81 Migrationsworkshops statt:

  • In Wien gab es 4 Workshops mit 41 TeilnehmerInnen zu „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und 11 Workshops mit 118 TeilnehmerInnen zu „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“. Weiters fanden 30 Workshops zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost“ mit 298 TeilnehmerInnen statt.

    • In Niederösterreich gab es 6 Workshops zum Thema „Gesunde Ernährung allgemein“.

    • In Oberösterreich fanden 2 Workshops zum Thema „Gesunde Ernährung allgemein“ mit 44 TeilnehmerInnen statt.

  • In Salzburg gab es 1 Workshops mit 5 TeilnehmerInnen (davon 2 Begleitpersonen) zu „ Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“ und 1 Workshops mit 7 TeilnehmerInnen davon 2 Begleitpersonen) zu „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“.

  • In der Steiermark gab es 23 Workshops mit 202 TeilnehmerInnen (davon 4 Begleitpersonen) zum Thema „Gesunde Ernährung allgemein“.

  • In Kärnten fanden 3 Workshops fanden zum Thema „Ernährung für 4- bis 10-jährige Kinder“ (30 TeilnehmerInnen) statt.

Des Weiteren wurden Workshops für Familien mit besonderem Bedarf angeboten:

  • In der Steiermark fanden 52 Workshops mit 292 TeilnehmerInnen (davon 12 Begleitpersonen) zum Thema „Gesunde Ernährung allgemein“ statt. Diese Workshops dauerten alle 1,5 Stunden und liefen unter dem Titel „Kostenlose Ernährungsberatung in Kleingruppen (KEK)“.

  • In Kärnten fanden 2 Kurzworkshops mit 26 TeilnehmerInnen zum Thema „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ sowie 4 Kurzworkshops mit 49 TeilnehmerInnen zum Thema „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ statt. Weiters wurden 37 Kurzworkshops mit 471 TeilnehmerInnen zumThema „Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost“ veranstaltet. Außerdem gab es 6 Kurzworkshops zum Thema „Ernährung für 4- bis 10-jährige Kinder“ mit 84 TeilnehmerInnen.
    Zusätzlich fanden 15 Infostunden zum Thema “Ernährung von Schwangerschaft bis zum Kleinkindalter” mit 54 TeilnehmerInnen statt und vom LKH Villach wurden 762 Einzelberatungen für WöchnerInnen durch hauseigene Diätologinnen anhand der REVAN Inhalte durchgeführt.

Im Bundesland Niederösterreich wurden zusätzlich noch 16 Mobile Babycouches mit 188 TeilnehmerInnen zum Thema „Gesunde Ernährung allgemein“ geboten.

Im Bundesland Tirol gab es 2019 keine regulären Workshops und somit fand auch keine Evaluation statt. Die „Richtig essen von Anfang an!" - Inhalte wurden durch unterschiedliche Teilprojekte wie z.B. Kochkurse oder Mutter-Eltern-Beratungen kommuniziert bzw. wurde das auf dem Projekt „Richtig Essen von Anfang an!" aufbauende Ernährungsprogramm „Genussvoll Essen im Kindergarten“ durch den Avomed seit 2015 fortgeführt.

Im vorliegenden Bericht werden ausschließlich die Daten der regulären Workshops „Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“, „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ beschrieben.

3.2 Methodik

Jede Person, die in den österreichischen Bundesländern im Zeitraum von Jänner bis Dezember 2019 an einem der Ernährungsworkshops teilnahm, wurde gebeten an der anonymen, schriftlichen Fragebogenevaluierung teilzunehmen. In Salzburg wurde die Evaluierung mittels Online-Fragebogen pilotiert, um die Dateineingabe zu vereinfachen. Am Ende der Ernährungsworkshops wurden die TeilnehmerInnen gebeten den Link zum Online-Fragebogen durch Eingabe in den Browser oder scannen des QR-Codes aufzurufen.

3.2.1 Dateneingabe und Datenbereinigung

Die Dateneingabe erfolgte durch die Bundesländer anhand von Microsoft Excel. Dafür erhielt jedes Bundesland vorab eine Eingabemaske, in welche die Daten aus den Fragebögen eingegeben wurden. Nach Abschluss der Dateneingabe wurden die Daten Anfang des Jahres 2020 an REVAN national für die Überprüfung auf Plausibilität übermittelt. Bei Unklarheiten wurde mit dem jeweiligen Bundesland Rücksprache gehalten.

3.2.2 Statistische Datenanalyse und Berichterstellung

Die Aufbereitung der Daten, die statistische Auswertung sowie die Berichterstellung wurden mit der Software GNU R Version 3.6.2 unter Einbindung folgender R-Packages durchgeführt: forcats, scales, reshape2, xtable, DT, xlsx, extrafont, gridExtra, ggplot2, data.table, kableExtra, knitr, dplyr, plyr

Bei metrischen Variablen (wie z.B. dem Alter, der Schwangerschaftswoche) wurden die statistischen Kennzahlen Mittelwert (MW), Median (MD), Standardabweichung (SD), Minimum (Min) und Maximum (Max) berechnet. Der Median reagiert gegenüber Ausreißern unempfindlicher als der Mittelwert. Für den Vergleich ordinaler Variablen (z.B. Zufriedenheit mit dem Workshop) wurde der Median berechnet. Bei Berechnung dieser Kennzahlen wurden ausschließlich vorhandene bzw. gültige Einträge einbezogen. Bei den übrigen geschlossenen Fragestellungen wurden relative Häufigkeiten berechnet. Bei den Häufigkeitsdarstellungen der nominalen und ordinalen Daten wurden jene Personen, die keine Angabe machten in die Auswertung miteinbezogen und bei den jeweiligen Antworten als „keine Angabe“ (k.A.) ausgewiesen. Nicht eindeutige oder zweifelhafte Angaben wurden als „keine Angabe“ gewertet. Offene Antworten der TeilnehmerInnen wurden unter Angabe der absoluten Häufigkeit in Klammer angegeben.

Eine Abweichung der Gesamtanzahl von den EvaluierungsteilnehmerInnen kann bei einzelnen Fragen dadurch zustande kommen, dass bestimmte Fragen an Bedingungen geknüpft waren und somit nur an einen Teil der Personen gerichtet war (z.B. nur an Personen mit bereits geborenem Kind).

Bei Fragen mit möglichen Mehrfachnennungen (z.B. bei der Frage, woher die TeilnehmerInnen vom Workshop erfahren haben) kann die Summe der Antworten größer 100 % sein.

Zur besseren Lesbarkeit wurden im vorliegenden Bericht gerundete Werte verwendet. Aufgrund dieser Rundung ergeben die Summen der relativen Zahlen nicht immer exakt 100 %. In den Diagrammen werden zum Teil nur jene Antwortkategorien dargestellt, welche zumindest eine Nennung aufweisen. Wertbeschriftungen kleiner 5 % wurden nicht in allen Diagrammen extra ausgewiesen.