3 Evaluierung und Methodik

3.1 Evaluierung

Die Evaluierung der Workshops erfolgt mittels Fragebogenerhebung. Jede Person, die im Zeitraum von Jänner bis Dezember 2022 an einem Ernährungsworkshop teilnahm, wurde gebeten an der schriftlichen Evaluierung teilzunehmen.

Das Hauptziel darin, den Nutzen der Workshops für die Teilnehmer:innen abzuschätzen und durch die laufende Beobachtung und Reflexion die Qualität der Maßnahmen zu verbessern. Anhand eines Fragebogens am Ende des Workshops wird neben demographischen Daten das Feedback der Teilnehmer:innen zum Ernährungsworkshop erhoben.

3.1.1 Ziel und Durchführung der Evaluierung

Die Workshops sollen durch Vermittlung praxisnaher Ernährungstipps, durch Steigerung des Selbstwirksamkeitserlebens und durch Verbesserung des eigenverantwortlichen Handelns einen Beitrag zur Wissenserweiterung leisten und den Teilnehmer:innen bei der Bewältigung etwaiger Unsicherheiten helfen. Die Workshops sind idealerweise gut organisiert und werden von freundlichen und kompetenten Trainer:innen abgehalten.

Ziel der vorliegenden Evaluierung ist die Sicherung der Qualität der Maßnahmen während der Umsetzung (Überprüfung der Zufriedenheit) durch Befragung der Teilnehmer:innen zur persönlichen Wahrnehmung des Workshops. Es soll erhoben werden, wie zufrieden die Teilnehmer:innen mit dem Ablauf, den Trainer:innen und den Inhalten des Workshops sind, wie praxisnahe sie das Vermittelte und die Empfehlungen bewerten und wie zuversichtlich sie sind, dies umsetzen zu können. Zudem wird erfragt, woher die Teilnehmer:innen vom Workshop erfahren haben.

Um dieses Evaluierungsziel erreichen zu können, füllen die Workshop-Teilnehmer:innen am Ende des Workshops den dafür konstruierten Fragebogen aus. Die Evaluierungsmethodik orientiert sich hierbei an der in den Jahren 2011, 2012 und 2013 angewandten, um Vergleichbarkeit gewährleisten zu können; seit 2014 jedoch nur noch zu einem Messzeitpunkt.

Der schriftliche Fragebogen zu den Workshops umfasst folgende Inhalte:

  • Beschreibung der Teilnehmer:innen
  • Fragen zur Schwangerschaft und zum Stillen bzw. zur Beikosteinführung („Ernährung in der Schwangerschaft, in der Stillzeit und im Beikostalter“)
  • Fragen zum Kleinkind („Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“)
  • Themen, die von besonderem Interesse waren („Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“)
  • Sicherung der Qualität der Maßnahme während der Umsetzung (Zufriedenheitsbewertung)
  • Anwendbarkeit der vermittelten Inhalte im Lebensalltag
  • Änderungsvorschläge, Wünsche und Anmerkungen

Die gesamten Fragebögen sind im Anhang zu finden.

3.1.2 Ergebnisse der Evaluierung

Die Workshops „Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“, „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ wurden in den teilnehmenden Bundesländern abgehalten. Aufgrund der hohen Nachfrage wurden die Workshops überwiegend als Webinar abgehalten. Im Vergleich zu 2020 wurden 2021 mehr Workshops angeboten. Zudem boten die Bundesländer weitere zielgruppenspezifische Workshopformate an. In Wien, Wien GEVAN, Tirol, Steiermark und Kärnten fanden neben den regulären Workshops zusätzlich insgesamt 104 Workshops für Migrant:innen statt:

  • In Wien gab es 31 Workshops mit 156 Teilnehmer:innen zu „Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“, 14 Workshops mit 81 Begleitpersonen zu „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und 36 Workshops mit 193 Teilnehmer:innen zu „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“. Weiters fanden 11 Workshops zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost“ mit 52 Teilnehmer:innen statt und 1 Workshop mit 4 Teilnehmer:innen zu „Ernährung für vier- bis zehnjährige Kinder“.

    Für die weitere Verbreitung der REVAN-Inhalte in Wien, insbesondere für die Erreichung von Migrant:innen, besteht seit Anfang 2022 eine Zusammenarbeit mit Fem Süd, ein Gesundheitszentrum für Frauen, Eltern und Mädchen. Im Rahmen des Projekts Gesundheit und Ernährung von Anfang an wurden 2 Workshops mit 9 Teilnehmer:innen zu „Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“, 1 Workshop mit 5 Teilnehmer:innen zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost“, 5 Workshops mit 40 Teilnehmer:innen zu „Beikost und Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder”, 1 Workshop mit 6 Teilnehmer:innen zu „Schwangerschaft, Stillzeit und ein- bis dreijährige Kinder” und 12 Workshops mit 63 Teilnehmer:innen zu „Schwangerschaft, Stillzeit, Beikost und ein- bis dreijährige Kinder” durchgeführt.

  • In Tirol gab es 1 Workshop mit 5 Teilnehmer:innen zu „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und 2 Workshops mit 18 Teilnehmer:innen zum Thema „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“.

  • In der Steiermark fanden 3 Workshops mit 21 Teilnehmer:innen zu „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ statt.

  • In Kärnten gab es 2 Workshops mit 18 Teilnehmer:innen (davon 2 Begleitpersonen) zu „Ernährung für vier- bis zehnjährige Kinder“.

Des Weiteren wurden Workshops für Familien mit besonderem Bedarf angeboten:

  • In Niederösterreich fand 1 Workshop mit 5 Teilnehmer:innen zum Thema „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ und 1 Workshop mit 4 Teilnehmer:innen zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost“ statt.

  • In Kärnten fand 1 Workshop mit 7 Teilnehmer:innen (davon 2 Begleitpersonen) zum Thema „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ statt. Außerdem gab es 1 Workshop zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost“ mit 11 Teilnehmer:innen (davon 4 Begleitpersonen).
    Zusätzlich wurden 928 Kurzberatungen bei den Wöchnerinnen im LKH Villach durchgeführt.

  • In der Steiermark gab es 9 Workshops mit 48 Teilnehmer:innen (davon 2 Begleitpersonen) zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“, 33 Workshops mit 187 Teilnehmer:innen (davon 14 Begleitpersonen) zu „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und 7 Workshops mit 36 Teilnehmer:innen (davon 2 Begleitpersonen) zu „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“.

  • In Salzburg fand 1 Workshop mit 4 Teilnehmer:innen zum Thema „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ statt.

Im Bundesland Tirol finden seit 2021 wieder reguläre Workshops statt. Zwischen 2015 und 2020 wurden die „Richtig essen von Anfang an!” ‐ Inhalte durch unterschiedliche Teilprojekte wie z.B. Kochkurse oder Mutter‐Eltern‐Beratungen kommuniziert bzw. wurde das auf dem Projekt „Richtig Essen von Anfang an!” aufbauende Ernährungsprogramm „Genussvoll Essen im Kindergarten“ durch den Avomed fortgeführt.

Im vorliegenden Bericht werden ausschließlich die Daten der regulären Workshops „Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“, „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ beschrieben.

3.2 Methodik

Jede Person, die in den österreichischen Bundesländern im Zeitraum von Jänner bis Dezember 2022 an einem der Ernährungsworkshops teilnahm, wurde gebeten an der anonymen, schriftlichen Fragebogenevaluierung teilzunehmen. In Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Wien wurde die Evaluierung hauptsächlich mittels Online-Fragebogen durchgeführt. Am Ende der Ernährungsworkshops wurden die Teilnehmer:innen gebeten den Link zum Online-Fragebogen durch Eingabe in den Browser oder scannen des QR-Codes aufzurufen.

3.2.1 Dateneingabe und Datenbereinigung

Die Dateneingabe erfolgte durch die Bundesländer anhand von Microsoft Excel. Dafür erhielt jedes Bundesland vorab eine Eingabemaske, in welche die Daten aus den Fragebögen eingegeben wurden. Nach Abschluss der Dateneingabe wurden die Daten Anfang des Jahres 2023 an REVAN national für die Überprüfung auf Plausibilität übermittelt. Bei Unklarheiten wurde mit dem jeweiligen Bundesland Rücksprache gehalten. Die Daten der Online-Fragebögen wurden über die Befragungssoftware Askallo automatisch exportiert.

3.2.2 Statistische Datenanalyse und Berichterstellung

Die Aufbereitung der Daten, die statistische Auswertung sowie die Berichterstellung wurden mit der Software GNU R Version 4.2.2 unter Einbindung folgender R-Packages durchgeführt: forcats, scales, reshape2, xtable, DT, xlsx, extrafont, gridExtra, tidyverse, data.table, kableExtra, knitr, bookdown.

Bei metrischen Variablen (wie z.B. dem Alter, der Schwangerschaftswoche) wurden die statistischen Kennzahlen Mittelwert (MW), Median (MD), Standardabweichung (SD), Minimum (Min) und Maximum (Max) berechnet. Der Median reagiert gegenüber Ausreißern unempfindlicher als der Mittelwert. Für den Vergleich ordinaler Variablen (z.B. Zufriedenheit mit dem Workshop) wurde der Median berechnet. Bei Berechnung dieser Kennzahlen wurden ausschließlich vorhandene bzw. gültige Einträge einbezogen. Bei den übrigen geschlossenen Fragestellungen wurden relative Häufigkeiten berechnet. Bei den Häufigkeitsdarstellungen der nominalen und ordinalen Daten wurden jene Personen, die keine Angabe machten in die Auswertung miteinbezogen und bei den jeweiligen Antworten als „keine Angabe“ (k.A.) ausgewiesen. Nicht eindeutige oder zweifelhafte Angaben wurden als „keine Angabe“ gewertet. Offene Antworten der Teilnehmer:innen wurden unter Angabe der absoluten Häufigkeit in Klammer angegeben.

Eine Abweichung der Gesamtanzahl von den Evaluierungsteilnehmer:innen kann bei einzelnen Fragen dadurch zustande kommen, dass bestimmte Fragen an Bedingungen geknüpft waren und somit nur an einen Teil der Personen gerichtet war (z.B. nur an Personen mit bereits geborenem Kind).

Bei Fragen mit möglichen Mehrfachnennungen (z.B. bei der Frage, woher die Teilnehmer:innen vom Workshop erfahren haben) kann die Summe der Antworten größer 100 % sein.

Zur besseren Lesbarkeit wurden im vorliegenden Bericht gerundete Werte verwendet. Aufgrund dieser Rundung ergeben die Summen der relativen Zahlen nicht immer exakt 100 %. In den Diagrammen werden zum Teil nur jene Antwortkategorien dargestellt, welche zumindest eine Nennung aufweisen. Wertbeschriftungen kleiner 5 % wurden nicht in allen Diagrammen extra ausgewiesen.