3 Evaluierung und Methodik

3.1 Evaluierung

Die Evaluierung der Workshops erfolgt mittels Fragebogenerhebung. Jede Person, die im Zeitraum von Jänner bis Dezember 2020 an einem Ernährungsworkshop teilnahm, wurde gebeten an der schriftlichen Evaluierung teilzunehmen. In Tirol und Vorarlberg gab es 2020 aufgrund der begrenzten zeitlichen und personellen Ressourcen keine Beteiligung an der Evaluierung.

Das Hauptziel darin, den Nutzen der Workshops für die TeilnehmerInnen abzuschätzen und durch die laufende Beobachtung und Reflexion die Qualität der Maßnahmen zu verbessern. Anhand eines Fragebogens am Ende des Workshops wird neben demographischen Daten das Feedback der TeilnehmerInnen zum Ernährungsworkshop erhoben.

3.1.1 Ziel und Durchführung der Evaluierung

Die Workshops sollen durch Vermittlung praxisnaher Ernährungstipps, durch Steigerung des Selbstwirksamkeitserlebens und durch Verbesserung des eigenverantwortlichen Handelns einen Beitrag zur Wissenserweiterung leisten und den TeilnehmerInnen bei der Bewältigung etwaiger Unsicherheiten helfen. Die Workshops sind idealerweise gut organisiert und werden von freundlichen und kompetenten TrainerInnen abgehalten.

Ziel der vorliegenden Evaluierung ist die Sicherung der Qualität der Maßnahmen während der Umsetzung (Überprüfung der Zufriedenheit) durch Befragung der TeilnehmerInnen zur persönlichen Wahrnehmung des Workshops. Es soll erhoben werden, wie zufrieden die TeilnehmerInnen mit dem Ablauf, den TrainerInnen und den Inhalten des Workshops sind, wie praxisnahe sie das Vermittelte und die Empfehlungen bewerten und wie zuversichtlich sie sind, dies umsetzen zu können. Zudem wird erfragt, woher die TeilnehmerInnen vom Workshop erfahren haben.

Um dieses Evaluierungsziel erreichen zu können, füllen die Workshop-TeilnehmerInnen am Ende des Workshops den dafür konstruierten Fragebogen aus. Die Evaluierungsmethodik orientiert sich hierbei an der in den Jahren 2011, 2012 und 2013 angewandten, um Vergleichbarkeit gewährleisten zu können; seit 2014 jedoch nur noch zu einem Messzeitpunkt.

Der schriftliche Fragebogen zu den Workshops umfasst folgende Inhalte:

  • Beschreibung der TeilnehmerInnen
  • Fragen zur Schwangerschaft und zum Stillen bzw. zur Beikosteinführung („Ernährung in der Schwangerschaft, in der Stillzeit und im Beikostalter“)
  • Fragen zum Kleinkind („Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“)
  • Themen, die von besonderem Interesse waren („Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“)
  • Sicherung der Qualität der Maßnahme während der Umsetzung (Zufriedenheitsbewertung)
  • Anwendbarkeit der vermittelten Inhalte im Lebensalltag
  • Änderungsvorschläge, Wünsche und Anmerkungen

Die gesamten Fragebögen sind im Anhang zu finden.

3.1.2 Ergebnisse der Evaluierung

Die Workshops „Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“, „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ wurden in den teilnehmenden Bundesländern - Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Steiermark - abgehalten. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen, wie z.B. dass Veranstaltungen in geschlossenen Räumen nicht stattfinden oder externe ReferentInnen nicht in Institutionen kommen durften, mussten viele Präsenzworkshops abgesagt bzw. verschoben werden. Im Vergleich zum Vorjahr fanden daher weniger Präsenzworkshops statt. Stattdessen wurden vermehrt Webinare angeboten. Dennoch konnte die Gesamtzahl an Workshops wie im Jahr 2019 nicht erreicht werden. In der Steiermark wurde keine Evaluierung der Webinare durchgeführt. Zudem boten die Bundesländer weitere zielgruppenspezifische Workshopformate an. In Wien und Oberösterreich fanden neben den regulären Workshops zusätzlich insgesamt 24 Workshops für schwer erreichbare MigrantInnen statt:

  • In Wien gab es 1 Workshop mit 5 TeilnehmerInnen zu „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und 3 Workshops mit 18 TeilnehmerInnen zu „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“. Weiters fanden 19 Workshops zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost“ mit 152 TeilnehmerInnen statt.

  • In Oberösterreich gab es 1 Workshop mit 7 TeilnehmerInnen zu „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“.

Des Weiteren wurden Workshops für Familien mit besonderem Bedarf angeboten:

  • In Oberösterreich fand 1 Workshop mit 10 TeilnehmerInnen zum Thema „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ statt.

  • In Kärnten fanden 1 Kurzworkshop mit 7 TeilnehmerInnen zum Thema „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ sowie 2 Kurzworkshops mit 18 TeilnehmerInnen zum Thema „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ statt. Weiters wurden 9 Kurzworkshops mit 103 TeilnehmerInnen zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost“ veranstaltet. Außerdem gab es 2 Kurzworkshops zum Thema „Ernährung für 4- bis 10-jährige Kinder“ mit 38 TeilnehmerInnen.
    Zusätzlich fanden 3 Infostunden zum Thema “Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost” mit 12 TeilnehmerInnen statt und vom LKH Villach wurden 925 Kurzberatungen für WöchnerInnen durch hauseigene Diätologinnen anhand der REVAN Inhalte durchgeführt.

  • In der Steiermark gab es 29 Kurzworkshops mit 135 TeilnehmerInnen (davon 11 Begleitpersonen) zum Thema „Gesunde Ernährung allgemein“.

Im Bundesland Tirol gab es 2020 keine regulären Workshops und somit fand auch keine Evaluation statt. Die „Richtig essen von Anfang an!" - Inhalte wurden durch unterschiedliche Teilprojekte wie z.B. Kochkurse oder Mutter-Eltern-Beratungen kommuniziert bzw. wurde das auf dem Projekt „Richtig Essen von Anfang an!" aufbauende Ernährungsprogramm „Genussvoll Essen im Kindergarten“ durch den Avomed seit 2015 fortgeführt.

Im vorliegenden Bericht werden ausschließlich die Daten der regulären Workshops „Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“, „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ beschrieben.

3.2 Methodik

Jede Person, die in den österreichischen Bundesländern im Zeitraum von Jänner bis Dezember 2020 an einem der Ernährungsworkshops teilnahm, wurde gebeten an der anonymen, schriftlichen Fragebogenevaluierung teilzunehmen. In Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Salzburg und Wien wurde die Evaluierung zum Teil mittels Online-Fragebogen durchgeführt. Am Ende der Ernährungsworkshops wurden die TeilnehmerInnen gebeten den Link zum Online-Fragebogen durch Eingabe in den Browser oder scannen des QR-Codes aufzurufen.

3.2.1 Dateneingabe und Datenbereinigung

Die Dateneingabe erfolgte durch die Bundesländer anhand von Microsoft Excel. Dafür erhielt jedes Bundesland vorab eine Eingabemaske, in welche die Daten aus den Fragebögen eingegeben wurden. Nach Abschluss der Dateneingabe wurden die Daten Anfang des Jahres 2021 an REVAN national für die Überprüfung auf Plausibilität übermittelt. Bei Unklarheiten wurde mit dem jeweiligen Bundesland Rücksprache gehalten. Die Daten der Online-Fragebögen wurden über die Befragungssoftware Askallo automatisch exportiert.

3.2.2 Statistische Datenanalyse und Berichterstellung

Die Aufbereitung der Daten, die statistische Auswertung sowie die Berichterstellung wurden mit der Software GNU R Version 4.0.4 unter Einbindung folgender R-Packages durchgeführt: forcats, scales, reshape2, xtable, DT, xlsx, extrafont, gridExtra, ggplot2, data.table, kableExtra, knitr, dplyr, plyr

Bei metrischen Variablen (wie z.B. dem Alter, der Schwangerschaftswoche) wurden die statistischen Kennzahlen Mittelwert (MW), Median (MD), Standardabweichung (SD), Minimum (Min) und Maximum (Max) berechnet. Der Median reagiert gegenüber Ausreißern unempfindlicher als der Mittelwert. Für den Vergleich ordinaler Variablen (z.B. Zufriedenheit mit dem Workshop) wurde der Median berechnet. Bei Berechnung dieser Kennzahlen wurden ausschließlich vorhandene bzw. gültige Einträge einbezogen. Bei den übrigen geschlossenen Fragestellungen wurden relative Häufigkeiten berechnet. Bei den Häufigkeitsdarstellungen der nominalen und ordinalen Daten wurden jene Personen, die keine Angabe machten in die Auswertung miteinbezogen und bei den jeweiligen Antworten als „keine Angabe“ (k.A.) ausgewiesen. Nicht eindeutige oder zweifelhafte Angaben wurden als „keine Angabe“ gewertet. Offene Antworten der TeilnehmerInnen wurden unter Angabe der absoluten Häufigkeit in Klammer angegeben.

Eine Abweichung der Gesamtanzahl von den EvaluierungsteilnehmerInnen kann bei einzelnen Fragen dadurch zustande kommen, dass bestimmte Fragen an Bedingungen geknüpft waren und somit nur an einen Teil der Personen gerichtet war (z.B. nur an Personen mit bereits geborenem Kind).

Bei Fragen mit möglichen Mehrfachnennungen (z.B. bei der Frage, woher die TeilnehmerInnen vom Workshop erfahren haben) kann die Summe der Antworten größer 100 % sein.

Zur besseren Lesbarkeit wurden im vorliegenden Bericht gerundete Werte verwendet. Aufgrund dieser Rundung ergeben die Summen der relativen Zahlen nicht immer exakt 100 %. In den Diagrammen werden zum Teil nur jene Antwortkategorien dargestellt, welche zumindest eine Nennung aufweisen. Wertbeschriftungen kleiner 5 % wurden nicht in allen Diagrammen extra ausgewiesen.