3 Evaluierung und Methodik

3.1 Evaluierung

Die Evaluierung der Workshops erfolgt mittels Fragebogenerhebung. Jede Person, die im Zeitraum von Jänner bis Dezember 2018 an einem Ernährungsworkshop teilnahm, wurde gebeten an der schriftlichen Evaluierung teilzunehmen. In Tirol und Vorarlberg gab es 2018 aufgrund der begrenzten zeitlichen und personellen Ressourcen keine Beteiligung an der Evaluierung.

Das Hauptziel darin, den Nutzen der Workshops für die TeilnehmerInnen abzuschätzen und durch die laufende Beobachtung und Reflexion die Qualität der Maßnahmen zu verbessern. Anhand eines Fragebogens am Ende des Workshops wird neben demographischen Daten das Feedback der TeilnehmerInnen zum Ernährungsworkshop erhoben.

3.1.1 Ziel und Durchführung der Evaluierung

Die Workshops sollen durch Vermittlung praxisnaher Ernährungstipps, durch Steigerung des Selbstwirksamkeitserlebens und durch Verbesserung des eigenverantwortlichen Handelns einen Beitrag zur Wissenserweiterung leisten und den TeilnehmerInnen bei der Bewältigung etwaiger Unsicherheiten helfen. Die Workshops sind idealerweise gut organisiert und werden von freundlichen und kompetenten TrainerInnen abgehalten.

Ziel der vorliegenden Evaluierung ist die Sicherung der Qualität der Maßnahmen während der Umsetzung (Überprüfung der Zufriedenheit) durch Befragung der TeilnehmerInnen zur persönlichen Wahrnehmung des Workshops. Es soll erhoben werden, wie zufrieden die TeilnehmerInnen mit dem Ablauf, den TrainerInnen und den Inhalten des Workshops sind, wie praxisnahe sie das Vermittelte und die Empfehlungen bewerten und wie zuversichtlich sie sind, dies umsetzen zu können. Zudem wird erfragt, woher die TeilnehmerInnen vom Workshop erfahren haben.

Um dieses Evaluierungsziel erreichen zu können, füllen die Workshop-TeilnehmerInnen am Ende des Workshops den dafür konstruierten Fragebogen aus. Die Evaluierungsmethodik orientiert sich hierbei an der in den Jahren 2011, 2012 und 2013 angewandten, um Vergleichbarkeit gewährleisten zu können; seit 2014 jedoch nur noch zu einem Messzeitpunkt.

Der schriftliche Fragebogen zu den Workshops umfasst folgende Inhalte:

  • Beschreibung der TeilnehmerInnen
  • Fragen zur Schwangerschaft und zum Stillen bzw. zur Beikosteinführung („Ernährung in der Schwangerschaft, in der Stillzeit und im Beikostalter“)
  • Fragen zum Kleinkind („Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“)
  • Themen, die von besonderem Interesse waren („Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“)
  • Sicherung der Qualität der Maßnahme während der Umsetzung (Zufriedenheitsbewertung)
  • Anwendbarkeit der vermittelten Inhalte im Lebensalltag
  • Änderungsvorschläge, Wünsche und Anmerkungen

Die gesamten Fragebögen sind im Anhang zu finden.

3.1.2 Ergebnisse der Evaluierung

Die Workshops „Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“, „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ wurden jeweils in 7 Bundesländern abgehalten. Zudem boten die Bundesländer weitere zielgruppenspezifische Workshopformate an. In Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Kärnten fanden neben den regulären Workshops zusätzlich insgesamt 109 Migrationsworkshops statt:

  • In Wien gab es 18 Workshops mit 153 TeilnehmerInnen zu „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und 30 Workshops mit 272 TeilnehmerInnen zu „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“. Weiters fanden 18 Workshops zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost“ mit 157 TeilnehmerInnen statt.

    • In Niederösterreich gab es 10 Workshops zum Thema „Gesunde Ernährung allgemein“.

    • In Oberösterreich fanden 2 Workshops zum Thema „Gesunde Ernährung allgemein“ mit 32 TeilnehmerInnen statt.

    • In Salzburg wurden 4 Workshops zu „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ (42 TeilnehmerInnen, davon 2 Begleitpersonen).

    • In der Steiermark gab es 21 Workshops mit 188 TeilnehmerInnen (davon 8 Begleitpersonen) zum Thema „Gesunde Ernährung allgemein“.

    • In Kärnten fanden 6 Workshops fanden zum Thema „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ (51 TeilnehmerInnen) statt.

Des Weiteren wurden Workshops für Familien mit besonderem Bedarf angeboten:

  • In Niederösterreich fanden 7 Workshops mit 52 TeilnehmerInnen zum Thema „Gesunde Ernährung allgemein“ statt.

    • In Oberösterreich fanden 22 Workshops mit 280 TeilnehmerInnen zum Thema „Gesunde Ernährung allgemein“ statt.

    • In der Steiermark fanden 39 Kurzworkshops mit 195 TeilnehmerInnen zum Thema „Gesunde Ernährung allgemein“ statt. Diese Workshops dauerten alle 1,5 Stunden und liefen unter dem Titel „Kostenlose Ernährungsberatung in Kleingruppen (KEK)“.

  • In Kärnten gab es 2 Kurzworkshops mit 15 TeilnehmerInnen zum Thema „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“. Weiters fanden 6 Workshops (davon 5 Kurzworkshops) mit 103 TeilnehmerInnen zum Thema „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ statt. Außerdem wurden 65 Workshops (davon 64 Kurzworkshops) mit 572 TeilnehmerInnen zumThema „Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost“ veranstaltet. Zusätzlich fanden 8 Infostunden zum Thema”Ernährung von Schwangerschaft bis zum Kleinkindalter" mit 25 TeilnehmerInnen statt.

Im Bundesland Tirol gab es 2018 keine regulären Workshops und somit fand auch keine Evaluation statt. Die „Richtig essen von Anfang an!" - Inhalte wurden durch unterschiedliche Teilprojekte wie z.B. Kochkurse oder Mutter-Eltern-Beratungen kommuniziert bzw. wurde das auf dem Projekt „Richtig Essen von Anfang an!" aufbauende Ernährungsprogramm „Genussvoll Essen im Kindergarten“ durch den Avomed seit 2015 fortgeführt.

Im vorliegenden Bericht werden ausschließlich die Daten der regulären Workshops „Ernährung in der Schwangerschaft (und Stillzeit)“, „Ernährung (in der Stillzeit und) im Beikostalter“ und „Ernährung für ein- bis dreijährige Kinder“ beschrieben.

3.2 Methodik

Jede Person, die in den österreichischen Bundesländern im Zeitraum von Jänner bis Dezember 2018 an einem der Ernährungsworkshops teilnahm, wurde gebeten an der anonymen, schriftlichen Fragebogenevaluierung teilzunehmen.

3.2.1 Dateneingabe und Datenbereinigung

Die Dateneingabe erfolgte durch die Bundesländer anhand von Microsoft Excel. Dafür erhielt jedes Bundesland vorab eine Eingabemaske, in welche die Daten aus den Fragebögen eingegeben wurden. Nach Abschluss der Dateneingabe wurden die Daten Anfang des Jahres 2019 an REVAN national für die Überprüfung auf Plausibilität übermittelt. Bei Unklarheiten wurde mit dem jeweiligen Bundesland Rücksprache gehalten.

3.2.2 Statistische Datenanalyse und Berichterstellung

Die statistische Datenanalyse und die Berichterstellung wurden mit der Software GNU R Version 3.5.1 unter Einbindung folgender R-Packages durchgeführt: forcats, scales, reshape2, xtable, DT, xlsx, extrafont, gridExtra, ggplot2, data.table, kableExtra, knitr, dplyr, plyr

Bei metrischen Variablen (wie z.B. dem Alter, der Schwangerschaftswoche) wurden die statistischen Kennzahlen Mittelwert (MW), Median (MD), Standardabweichung (SD), Minimum (Min) und Maximum (Max) berechnet. Der Median reagiert gegenüber Ausreißern unempfindlicher als der Mittelwert. Für den Vergleich ordinaler Variablen (z.B. Zufriedenheit mit dem Workshop) wurde der Median berechnet. Bei Berechnung dieser Kennzahlen wurden ausschließlich vorhandene bzw. gültige Einträge einbezogen. Bei den übrigen geschlossenen Fragestellungen wurden relative Häufigkeiten berechnet. Bei den Häufigkeitsdarstellungen der nominalen und ordinalen Daten wurden jene Personen, die keine Angabe machten in die Auswertung miteinbezogen und bei den jeweiligen Antworten als „keine Angabe“ (k.A.) ausgewiesen. Nicht eindeutige oder zweifelhafte Angaben wurden als „keine Angabe“ gewertet. Offene Antworten der TeilnehmerInnen wurden unter Angabe der absoluten Häufigkeit in Klammer angegeben.

Eine Abweichung der Gesamtanzahl von den EvaluierungsteilnehmerInnen kann bei einzelnen Fragen dadurch zustande kommen, dass bestimmte Fragen an Bedingungen geknüpft waren und somit nur an einen Teil der Personen gerichtet war (z.B. nur an Personen mit bereits geborenem Kind).

Bei Fragen mit möglichen Mehrfachnennungen (z.B. bei der Frage, woher die TeilnehmerInnen vom Workshop erfahren haben) kann die Summe der Antworten größer 100 % sein.

Zur besseren Lesbarkeit wurden im vorliegenden Bericht gerundete Werte verwendet. Aufgrund dieser Rundung ergeben die Summen der relativen Zahlen nicht immer exakt 100 %. In den Diagrammen werden zum Teil nur jene Antwortkategorien dargestellt, welche zumindest eine Nennung aufweisen. Wertbeschriftungen kleiner 5 % wurden nicht in allen Diagrammen extra ausgewiesen.